Herzensangelegenheit.
Schülerinnen verkaufen Kuchen für Erdbebenopfer.
Wenn zwei Schülerinnen der 3. Sek der Volksschulgemeinde Region Diessenhofen sich für die Erdbebenopfer in Syrien und Türkei engagieren, dann verdient das besondere Aufmerksamkeit. Erschüttert über die verheerenden Zerstörungen und das grosse menschliche Leid haben sich Helwa Kamel und Sophia Bösch überlegt, wie man da helfen könnte. Zwei 15-jährige Teenager nehmen Anteil am Geschehen, weil sie der Meinung sind, dass wir Menschen in der Schweiz ein gutes Leben führen und die Möglichkeit haben, in solchen Fällen anderen beizustehen.
In den eigenen Familien sprach man über die Katastrophe und war entsetzt über die furchtbaren Zustände nach der Naturkatastrophe. Die Geschehnisse machten die beiden Mädchen traurig und sie wollten etwas dazu beitragen, das Leid der Betroffenen zu lindern. Ausser im Geografie-Unterricht waren die Erdbeben unter ihren Schulkolleginnen und -kollegen jedoch kein grosses Thema, bis zu dem Moment, wo sich die beiden Mädchen hingestellt haben, um eine besondere Aktion ins Leben zu rufen. An vier Donnerstagen wollen sie nun in der grossen Pause Kuchen verkaufen, um den Erlös dann via Unicef je zur Hälfte den Opfern in der Türkei und in Syrien zukommen zu lassen. Die Unicef wurde ausgewählt, weil es ein grosses und seriöses Hilfswerk ist, das sicher dafür sorgt, dass die Gelder am richtigen Ort ankommen und zielgerichtet eingesetzt werden. Ganz ohne Hilfe ist so ein Vorhaben schwierig, also wurden schnell einige weitere Schülerinnen und Schüler aus den insgesamt vier 9. Klassen rekrutiert, die helfen, Kuchen zu backen. Damit die Organisation gut gelingt, holten sich Helwa und Sophia auch Tipps beim Schulsozialarbeiter und bei der Schulleitung ab.
"Wenn es möglich ist, dass zwei 15-jährige Schülerinnen eine solche Hilfsaktion ins Leben rufen können, dann ist es erst recht für die erwachsene Bevölkerung der Schweiz kein Problem, sich Ideen einfallen zu lassen, um den Betroffenen zu helfen. Es ist kein grosser Aufwand, wenn das eigene Herz durch ein solch furchtbares Ereignis bewegt wird. Dann macht man nämlich gerne etwas und findet auch motivierte Helfer!", sind die beiden Schülerinnen überzeugt.
Der erste Kuchenverkauf in der grossen Pause hat über CHF 90 eingebracht, wäre aber noch erfolgreicher gewesen, wenn der Kuchen nicht vorzeitig zur Neige gegangen wäre. Am zweiten Aktionstag wurden CHF 110 umgesetzt. Nun heisst es: noch mehr backen und die Werbetrommel rühren, damit die anderen Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrpersonen an der Sekundarschule Diessenhofen ihr Geld für den feinen Znüni zu einem höheren Zweck einsetzen. Die Volksschulgemeinde Region Diessenhofen wünscht Helwa und Sophia viel Erfolg bei ihrer Aktion. Wir freuen uns, dass zwei Teenager sich aus Eigeninitiative und ohne viel Aufhebens sozial engagieren und danken ihnen und den zahlreichen Bäckerinnen und Bäckern für den grossen Einsatz zugunsten der Erdbebenopfer.
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